Die Stadt Volterra und das dazugehörende Umland stellen in der
Toskana wahrscheinlich eine der variations- und attraktionsreichsten
Gegenden dar. Die reiche Geschichtstradition vereint sich mit
den bezaubernden Landschaften und mit der Pflanzen- und der Tierwelt.
Die Geschichte hat in Volterra seit der Zeit der Etrusker bis
ins 19. Jahrhundert stets ihre Spuren hinterlassen; davon zeugen
bedeutende Kunstobjekte und Denkmäler, die einfach bei einem Spaziergang
durch die Straßen des historischen Zentrums bewundert werden können,
aber auch bei einem Besuch der Stadtmuseen:
das Etruskermuseum,
die
städtische Pinakothek,
das Museum für Sakrale Kunst,
das
Ökomuseum für Alabasterkunst
Nebst dieser Denkmäler findet man eine für die Toskana typische
und noch unberührte Landschaft vor, eine den Menschen berücksichtigende
Lebensqualität und ein auf der Welt einzigartiges Kunsthandwerk:
den Alabaster.
Der in Volterra verarbeitete Alabaster (alabastro gessoso), entstand
in mykenischer Zeit in Folge eines Sedimentations- und Konzentrationsprozesses
des im Meerwasser enthaltenen Kalziumsulfats. Es handelt sich
um einen leuchtend weißen Stein, der sich aufgrund seiner besonderen
Weichheit leichter als Marmor bearbeiten lässt . Somit ist er
geeignet, Motive mit kleisten Verzierungen zu reproduzieren und
das menschliche Gesicht detailgetreu und gemäß der Normen der
Ästhetik abzubilden, welche die Stilrichtungen der klassischen
Kunst beherrschten. Die Etrusker nutzten das Gestein, um Sarkophage
zu bauen und reich verzierte Ascheurnen, die das Bildnis des Verstorbenen
darstellten nebst Szenen aus dem täglichen Leben, Bildern von
Reisen ins Jenseits und berühmten Episoden aus der griechischen
Mythologie.
Das Guarnacci Museum ist eines der ältesten öffentlichen
Museen Europas: es gründete sich 1761 als Mario Guarnacci sein
archäologisches Erbe der Stadt Volterra hinterließ. In den folgenden
200 Jahren wurde das Museum um Fundstücke bereichert, die in Volterra
und Umland geborgen wurden; in erster Linie handelt es sich dabei
um Ascheurnen aus Alabaster, die zwischen dem III. und I. Jahrhundert
v.Chr. geschaffen wurden. Im zweiten Stock des Museums ist eine
nachgebaute Werkstatt ausgestellt, dem Innern eines Handwerksateliers
nachempfunden, in dem Alabasterurnen hergestellt wurden.